Brigitte Reimann – Kommentierte Bibliografie und Werkverzeichnis

„Ich glaube, man sollte die Literatur natürlicherweise als einen Lesesaal oder ein Laboratorium betrachten. Dort wird nicht viel geredet; man eignet sich Dinge an, man forscht nach Wahrheit.“

(Stephan Hermlin, in „Sinn und Form“, 1965)




Kristina Stella: Brigitte Reimann – Kommentierte Bibliografie und Werkverzeichnis
Teil A. Primärliteratur. Bielefeld: Aisthesis 2014. ISBN 978-3-8498-1080-1, 1.732 Seiten in zwei Bänden, Hardcover, EUR 248.00 (Bibliographien zur deutschen Literaturgeschichte ; 22)

Das umfangreiche Nachschlagewerk ermöglicht erstmalig einen vollständigen Überblick über das Werk der 1973 gestorbenen DDR-Schriftstellerin und dessen Rezeption.

Teil A verzeichnet die Primärliteratur und enthält zahlreiche Hintergrundinformationen zu den Werken und deren unterschiedlichen Ausgaben. Der Nachweis der Originalmanuskripte und der umfangreichen Korrespondenz Brigitte Reimanns mit Privatpersonen und Institutionen bietet eine umfassende Übersicht über die in den Archiven vorhandenen Dokumente. Bühnenwerke, Rundfunksendungen, Fernsehsendungen und Veranstaltungen mit Beteiligung von Brigitte Reimann werden in Auswahl nachgewiesen.

Teil B wird die Sekundärliteratur zu den Texten Reimanns sowie die auf die Person Brigitte Reimann bezogenen Publikationen verzeichnen. Der Nachweis der Originaldokumente im Sekundärteil wird außerdem die der Forschung zugänglichen Akten des Ministeriums für Staatssicherheit einschließen. Bühnenwerke, Rundfunksendungen, Fernsehsendungen und Veranstaltungen über Brigitte Reimann werden in Auswahl nachgewiesen. (Erscheint vorauss. 2019)

Teil C wird mittels zahlreicher Register und Verzeichnisse umfangreiche Sucheinstiege für den Primär- und Sekundärteil bieten. (Erscheint vorauss. 2019)


Pressestimmen


Das Verdienst des Bielefelder Aisthesis-Verlags, der das Fähnchen der gedruckten Bibliographien wie kein anderer in einer Zeit hochhält, in der diese Textsorte vom Aussterben bedroht ist, wurde vom Rezensenten dadurch gewürdigt, daß alle Bände der seit 1992 erscheinenden Reihe „Bibliographien zur deutschen Literaturgeschichte“ in IFB besprochen wurden.
Klaus Schreiber in „IFB“, 15.09.2014

Jetzt liege ein Werk vor, wie es für Autoren des 20. Jahrhunderts selten ist, befand Martin Schmidt.
Katrin Demczenko in „Lausitzer Rundschau“, 30.10.2014

Zusammenfassend ist festzustellen: es ist ein geradezu monumentaler Zugang zu dem Werk der Schriftstellerin entstanden. Für die zukünftige Beschäftigung mit Leben und Werk von Brigitte Reimann ist es ein unentbehrliches Hilfsmittel.
Harro Kieser in „Mitteldeutsches Jahrbuch“, 2016

Man muss vor dieser Arbeit den Hut ziehen und kann künftige Reimann-Forscher und Fans nur beglückwünschen, mit solcher Vorarbeit in das Werk eindringen zu können.
Christel Berger in „Neues Deutschland“, 15.01.2015


Inhalt


Teil A Primärliteratur

Band I

I Vorwort
II Dank
III Lebenschronik Brigitte Reimann
IV Hinweise zur Benutzung der Bibliografie
V Archivverzeichnis

1 Selbstständig erschienene Werke
1.1 Literarische Texte
1.1.1 Der Tod der schönen Helena
1.1.2 Die Frau am Pranger
1.1.3 Kinder von Hellas
1.1.4 Das Geständnis
1.1.5 Ein Mann steht vor der Tür
1.1.6 Sieben Scheffel Salz
1.1.7 Ankunft im Alltag
1.1.8 Die Geschwister
1.1.9 Das grüne Licht der Steppen
1.1.10 Franziska Linkerhand
1.1.11 Katja
1.1.12 Sammlungen

1.2 Tagebücher und Briefe
1.2.1 Brigitte Reimann in ihren Briefen und Tagebüchern
1.2.2 Die geliebte, die verfluchte Hoffnung
1.2.3 Sei gegrüßt und lebe
1.2.4 Mit Respekt und Vergnügen
1.2.5 Aber wir schaffen es, verlass Dich drauf!
1.2.6 Ich bedaure nichts
1.2.7 Alles schmeckt nach Abschied
1.2.8 Eine winzige Chance
1.2.9 Grüß Amsterdam
1.2.10 Tagebücher 1955-1970 : eine Auswahl für junge Leser
1.2.11 Brigitte Reimann : eine Biographie in Bildern
1.2.12 Hunger auf Leben : eine Auswahl aus den Tagebüchern 1955-1970
1.2.13 Die Tagebücher 1955-1970
1.2.14 Jede Sorte von Glück
1.2.15 „Wär schön gewesen!“

1.3 Verschollene Werke
1.3.1 Waffen für Tanassis
1.3.2 Die Frau am Pranger
1.3.3 „Sonntag, den ...“

2 Unselbstständig erschienene Werke
2.1 Literarische Texte
2.1.1 Der Tod der schönen Helena
2.1.2 Die Frau am Pranger
2.1.3 Kinder von Hellas
2.1.4 Das Geständnis
2.1.5 Ein Mann steht vor der Tür
2.1.6 Sieben Scheffel Salz
2.1.7 Ankunft im Alltag
2.1.8 Die Geschwister
2.1.9 Das grüne Licht der Steppen
2.1.10 Franziska Linkerhand
2.1.11 Katja
2.1.12 Sammlungen
2.1.13 Weitere literarische Texte

2.2 Tagebücher und Briefe
2.2.1 Brigitte Reimann in ihren Briefen und Tagebüchern
2.2.2 Die geliebte, die verfluchte Hoffnung
2.2.3 Sei gegrüßt und lebe
2.2.4 Mit Respekt und Vergnügen
2.2.5 Aber wir schaffen es, verlass Dich drauf!
2.2.6 Ich bedaure nichts
2.2.7 Alles schmeckt nach Abschied
2.2.8 Eine winzige Chance
2.2.9 Grüß Amsterdam
2.2.10 Tagebücher 1955-1970 : eine Auswahl für junge Leser
2.2.11 Brigitte Reimann : eine Biographie in Bildern
2.2.12 Hunger auf Leben : eine Auswahl aus den Tagebüchern 1955-1970
2.2.13 Die Tagebücher 1955-1970
2.2.14 Jede Sorte von Glück
2.2.15 „Wär schön gewesen!“
2.2.16 Weitere Briefe

2.3 Weitere Texte

Band II

3 Originaldokumente
3.1 Literarische Texte
3.1.1 Der Tod der schönen Helena
3.1.2 Die Frau am Pranger
3.1.3 Kinder von Hellas
3.1.4 Das Geständnis
3.1.5 Ein Mann steht vor der Tür
3.1.6 Sieben Scheffel Salz
3.1.7 Ankunft im Alltag
3.1.8 Die Geschwister
3.1.9 Das grüne Licht der Steppen
3.1.10 Franziska Linkerhand
3.1.11 Katja
3.1.12 Sammlungen
3.1.13 Weitere literarische Texte

3.2 Tagebücher
3.2.1 Persönliche Tagebücher
3.2.2 Arbeitstagebücher
3.2.3 Chroniken

3.3 Briefe
3.3.1 Persönlicher Briefwechsel
3.3.2 Institutioneller Briefwechsel

3.4 Weitere Dokumente

4 Nichtkörperliche Werke und Veranstaltungen
4.1 Bühnenwerke
4.2 Rundfunksendungen
4.3 Fernsehsendungen
4.4 Veranstaltungen


Leseprobe


00185 „Sonntag, den …“ : Briefe aus einer Stadt ; Filmfeuilleton / Drehbuch: Brigitte Reimann. – [Dokumentarfilm; Farbfilm]. – Deutscher Fernsehfunk, 1970. – Dauer: ca. 00:41 h. – (Auf Entdeckungsreise durch die DDR)

Beteiligte Personen
Asriel, André [Musik]; Borkhardt, Jürgen [Regieassistenz]; Grothe, Axel [Regieassistenz]; Hildebrandt, Manfred [Kamera]; Kinder, Gabi [Kameraassistenz]; Krug, Manfred [Gesang]; Rameik, Jessy [Sprecherin]; Reimann, Brigitte [Drehbuch]; Scharioth, Bernd [Redaktion]; Scharioth, Bernd [Regie]; Smolka, Sigrid [Redaktion]; Zill, Sylvia [Aufnahmeleitung]

Kommentar
Der Dokumentarfilm „‚Sonntag, den …‘ : Briefe aus einer Stadt“ wurde im Rahmen der vierteiligen Dokumentarfilmreihe „Auf Entdeckungsreise durch die DDR“ erstmalig am 20. März 1970 um 20 Uhr im II. Programm des Deutschen Fernsehfunks {05184} ausgestrahlt und – zu dieser Zeit noch etwas ganz Besonderes – als Farbfilm gesendet. Am 15. November 1970 wurde die Ausstrahlung im I. Programm des Deutschen Fernsehfunks {05185} wiederholt. Von dem Dokumentarfilm existiert keine Aufnahme mehr; der Film wurde laut den Angaben in der Kartei des Deutschen Rundfunkarchivs Potsdam gelöscht. Das Datum der Löschung („Kassationsdatum“) ist nicht angegeben, es wird aber vermutet, dass die Löschung im Vorfeld der Ausreise Manfred Krugs aus der DDR am 20. Juni 1977 vorgenommen wurde (ca. im Dezember 1976). Auch sämtliche Urbänder der Musikaufnahmen, beim Rundfunk aufgenommen und wie üblich mitarchiviert, wurden gelöscht. In „Brigitte Reimann : eine Biographie in Bildern“ {00175, Seite 194} befindet sich die folgende Angabe: „Das Filmfeuilleton ‚Sonntag, den … – Briefe aus einer Stadt‘ wurde für das Fernsehen der DDR gedreht und am 20.3.1970 gesendet. Regie: Bernd Scharioth, Musik: Andre Asriel, Gesang: Manfred Krug. Nachdem Krug die DDR verlassen hatte, war der Film gesperrt, 1984 wurde er vernichtet.“ Auf der Karteikarte des Deutschen Rundfunkarchivs Potsdam finden sich zusätzlich die folgenden Angaben: „Rollenanz.: 1 Bü. Sf. 1 Bl. + 1 Ton; Länge: 320 m.; Produktion: LX-1616/1002“.

Chronologie der Entstehung des Films
10.07.1969 Besprechung der Vertragskonditionen in Berlin-Adlershof; 19.07.1969 Fertigstellungstermin des Exposés; 11.08.1969 Fertigstellungstermin für das Rohdrehbuch (erst am 17.08.1969 fertiggestellt) – der Feintext soll während des Drehens geschrieben werden ; 12.09.1969 Drehbeginn (einen Tag nach der Trennung Brigitte Reimanns von Hans Kerschek); 18.09.1969 bisherige Konzeption wird komplett verworfen, die Dreharbeiten gehen ohne Drehbuch weiter; 28.09.1969 die ersten Seiten des neuen Drehbuches gehen an Scharioth; 05.10.1969 Unterbrechung der Dreharbeiten, wegen des für den Feiertag am 07.10. geschmückten Neubrandenburg; 11.10.1969 letzter Drehtag; 13.10.1969 Scharioth beginnt die Arbeit am Rohschnitt des Films; 19.10.1969 Nachdreh; 25.11.1969 Fertigstellung des neuen Drehbuches {01131}; 30.11.1969 der Abteilungsleiter beim Deutschen Fernsehfunk verlangt Änderungen – der Film insgesamt ist in Gefahr – deshalb erfolgt die Überarbeitung des Drehbuches und die Erstellung der Sendefassung; 17.02.1970 Vorabnahme in Berlin-Adlershof und Genehmigung des Films.

Sendetermine
20.03.1970 (Erstsendung) {05184}; 15.11.1970 (Wiederholung) {05185}.

Dokumente
Das Rohdrehbuch vom 17.08.1969 konnte nicht mehr aufgefunden werden. Ermittelt werden konnten das originale Drehbuch in der Fassung vom 25. November 1969 {01131}, sowie zwei unselbstständig erschienene Nachdrucke dieser Drehbuchfassung {00922} (Nachweis im Kapitel 5.1.2) und zwei unselbstständig erschienene Auszüge daraus {00918} {00921}. Die so genannte „Sendefassung“ vom 17. Februar 1970, die dem Deutschen Fernsehfunk zur Erstausstrahlung vorgelegt worden war, ist nicht mehr vorhanden. Allerdings ist in der Fernsehzeitschrift „FF-Dabei“ ein umfangreicher Auszug aus dieser später verschollenen Sendefassung abgedruckt worden, so dass zumindest noch ein Teil des Drehbuchtextes erhalten geblieben ist {00920}. Ein Teil dieses Auszuges der Sendefassung wurde auch in „Fernsehdienst“ veröffentlicht {00919}.



Datenbank

Die gedruckte Bibliografie wird ergänzt werden durch einen (verkürzten) Nachweis aller Referenzen in einer Datenbank (im Aufbau), in der umfassende Suchen möglich sind:
Datenbank zur Bibliografie Brigitte Reimann